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Das Führungsteam. Was eine starke Kooperation bewirken kann.

Müssen einzelne Führungskräfte innerhalb einer Organisation überhaupt als Führungsteam agieren? Der Ökonom Peter Ferdinand Drucker hatte dazu bereits 1954 eine klare Meinung: „Though managers are individuals, they must work together in a team.” Nicht nur um übergreifende Organisationsziele zu erreichen, ist es absolut sinnvoll, dass Führungskräfte im Rahmen eines Teamentwicklungsprozesses zu einem Führungsteam zusammenwachsen.

In den meisten hierarchisch strukturierten Unternehmen arbeiten die Führungskräfte alleine und (noch) nicht in einem Führungsteam. Das mag auch ganz gut funktionieren und vielleicht stellt sich die Frage, ob Führungskräfte überhaupt als Team agieren müssen. Reicht es denn nicht aus, wenn sie ihr Team führen und ihre Ziele erreichen? Meist geht es ja allerdings auch darum, übergreifende Organisationsziele zu erreichen. Und hier können alle Führungskräfte, die Teams und die Organisation von einer wirksamen Kooperation profitieren: Denn Führungsteams, die gut aufgestellt sind und einander vertrauen, bringen eine Reihe von Vorteilen mit sich.

LEADING BY EXAMPLE: Wenn Führungskräfte erwünschtes Verhalten selbst  konsistent (vor-)leben, bekommt der Wunsch an die Mitarbeitenden deutlich mehr Gewicht und Authentizität.

Die Magie liegt dabei einerseits in gelebten Werten und praktiziertem Verhalten. Frei nach dem Motto „Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist in der Praxis weit größer als in der Theorie“, werden Werte & Verhalten sowie die Auswirkungen erlebbar gemacht. Das hat einen weitaus größeren Effekt als ein „Code of Conduct“, der sich zwar schön liest, vielleicht aber nicht in die Praxis übersetzt wird. Zudem ist die Konsistenz zwischen den Führungskräften essentiell für einen gemeinsamen Rahmen, und damit Verlässlichkeit und Glaubwürdigkeit.

INTERAKTION: Die meisten Unstimmigkeiten in Organisationen finden an den Schnittstellen oder Zwischenräumen (in between) statt. 

Führungskräfte, die als Team zusammenarbeiten, reduzieren nicht nur die Zwischenraumprobleme, sondern sie schaffen Synergieeffekte, so dass das Team effektiver ist als die Summe seiner Teammitglieder.

HIERARCHIE: Es ist meist keine gute Idee, Hierarchie von heute auf morgen abzuschaffen. Die Organisation muss schrittweise selbst herausfinden, wie sie Führung organisieren will. Führungsteams sind ein effektiver Ansatz, um ausgehend von der existierenden Hierarchie nach besseren Lösungen zu suchen. Durch die Teamarbeit wird die Hierarchie bereits flexibler.

Die Entwicklung hin zu einem Führungsteam braucht übrigens Zeit (wie jede Teamentwicklung) und idealerweise auch eine Prozess-Begleitung. Insbesondere wenn sich ein Führungsteam neu findet, gilt es das Fundament gemeinsam zu gestalten:

Vom Führungsverständnis über die individuellen und gemeinsamen Verantwortlichkeiten hin zu Kommunikationsprozessen und Entscheidungsräumen.

Foto: Hatice Baran